Nach seinem Staatsexamen an der Universität Leipzig in Philosophie und Geschichte arbeitete er im Tanzarchiv sowie als Dozent am Institut für Theaterwissenschaft Leipzig.
Zusammen mit der gruppe tag realisierte er seit 2008 mehrere Theaterproduktionen und performative Formate. Er ist Mitbegründer der Initiative Ost-Passage Theater und promoviert derzeit am Institut für Theaterwissenschaft Leipzig. Matthias engagiert sich ehrenamtlich für die die Initiative Leipzig plus Kultur sowie in der Nachwuchs-Initiative der GTW.
2021 schließt Gamze erfolgreich ihr Masterstudium in den Schwerpunkten Städtebau, visuelle Kommunikation und Landschaftsarchitektur an der BTU Cottbus ab. Während des Studiums setzt sich ihre Person mit dem Bild der Stadt und ihrer Funktion auseinander. Ihre Masterarbeit widmet sich dem Thema der Ko-Produktiven Stadt. Das Auslandssemester in Südkorea, in der Kreativ Metropole Seoul, steigert die Begeisterung nach musikalischem und grafischem Ausdruck. In der Kulturszene, zwischen endlosen kleinen Netzwerken und Projekten fand sie durch den Bundesfreiwilligendienst ihren Weg zu gruppe tag und arbeitet nun an verschiedenen Projekten mit.
Absolvierte eine Schauspielausbildung an der Schauspielschule Macunaíma und studierte anschließend Theaterpädagogik in São Paulo und Theaterwissenschaften in Leipzig. Luana spezialisiert sich auf die Pädagogik des Theater der Unterdrückten vom Theatrologen Augusto Boal und arbeitet in sozialen Einrichtungen, in denen sie Workshops zum Forum-Theater leitete. Neben ihrer Performance-Arbeit bei gruppe tag spielt sie auch in der brasilianischen Gruppe „Cia. Ato Reverso“ und forscht aktuell zu partizipativen Theaterprojekten in Deutschland und Brasilien.
absolvierte eine Ausbildung zur Modenäherin und studierte bis 2014 Philosophie in Leipzig. Seit 2008 zuständig für das Kostümbild und Konzeptionen der Inszenierungen der gruppe tag, arbeitet sie seit 2017 auch an eigenständigen künstlerischen Performances. Ihre Lecture Performance “Exposing the truth is like – Monstrosity”, eine Kritik der Diskriminierung von Frauen im Philosophiebetrieb, wurde 2017 zu “Politics and Community Engagement” in Brünn eingeladen sowie zur Biennale 2018 nach Coimbra (Portugal).
Pedro Henrique Risse ist ein Künstler, der partizipative Prozesse für gemeinsames (Ver-)Lernen entwickelt. Mit einem somatisch-ästhetischen Ansatz lädt er Gruppen dazu ein, mit Formen des Zuhörens, des gemeinsamen Denkens und der Verkörperung von Wahrnehmung zu experimentieren. Pedro ist Mitglied des AND Lab: Art-thinking & Politics of Togetherness Research Centre (Lissabon) und dem soziokulturellen Verein interaction Leipzig. Er unterrichtet Performance am Kunstinstitut der Universität Erfurt und hat Seminare an der Universität der Künste Berlin und der Universität Leipzig geleitet.
absolvierte ein Studium in Theaterproduktion und Schauspiel in Brasilien und arbeitete als Performer, Regisseur und Dozent bis 2019. Zusätzlich zu seinem Master in Physical Theatre in England studierte er Theaterwissenschaften an der Universität Leipzig als DAAD-Stipendiat. Seit 2021 ist er Mitglied vom Performancekollektiv gruppe tag, wo seine Praxis durch das Initial 2-Stipendium von der Akademie der Künste ausgezeichnet wurde. Hauptfokus seiner Praxis und Forschung sind Bewegungs- und zeitgenössisches Theater und die Auseinandersetzung zwischen Theater und Kultur.
forschte zur Performativität des Erlebens in Kunstausstellungen (M.A. Kunstpädagogik, Universität Leipzig) und gestaltete von 2016-2019 kunstpädagogische Angebote in sozialen Institutionen. Seit 2019 widmet sie sich solo der Grafik, Illustration und Malerei. Im Kollektiv konzipiert und koordiniert sie Produktionen in der freien Kulturszene. Dabei realisierte Alena mehrfach die „Lunatik Leipzig“ Festivals und ist seit 2022 in Produktionen der gruppe tag aktiv.
Die gruppe tag ist eine Performancecrew, die sich seit 2008 für partizipatives Theater auf und abseits der Bühne engagiert. Die
künstlerische Leitung teilen sich die Performerin und Theaterwissenschaftlerin Luana Gregory, der Dramaturg Matthias Sterba, die bildendenden Künstler:innen Pedro Henrique Risse und Alena Raab, der Regisseur Rafael Lima und die Medienkünstler.in Alice Dziewinski.
Die langjährige Kontinuität der künstlerischen Arbeit ist durch den Impuls zum Experiment motiviert, das durch einen spartenübergreifenden Ansatz neue Möglichkeiten der Zuschauerinteraktion auslotet.
Wir suchen häufig nach einer Annäherung von Bühnenraum und öffentlichem Raum. Einerseits um den Alltag ins Theater zu holen, und andererseits, um die Blackbox etwas durchsichtiger zu machen. Wir beginnen unsere Arbeit daher häufig an Orten, an denen Menschen zusammenkommen, etwa, um ein bestimmtes Ritual, ein Fest oder eine Gemeinschaft aufzuführen. Aus den Begegnungen mit den Menschen an diesen Orten und dem Versuch einer Repräsentation dieser Begegnung auf der Bühne, entstehen bei uns die Themen und Stoffe. Das heißt: wir versuchen,
unsere Inhalte in erster Linie aus den Bedürfnissen einer Community heraus zu entwickeln und Begegnungen in Themen zu übersetzen.
Die Produktionsweise der gruppe tag orientiert sich am „devised theatre“. Das heißt wir suchen ständig nach passenden kollektiven und inklusiven Arbeitsweisen und Organisationsformen, die den Austausch von Kompetenzen ermöglichen. Dabei geht es auch immer darum Ansätze aus der Performance Art weiterzudenken und sie mit den Möglichkeiten neuer Medien zu verfremden.
Schauspiel und Darstellung sind bei uns weniger an der Wiedergabe dramatischer Figuren oder Rollen orientiert als an der Repräsentation einer (politischen oder ethischen) Haltung bzw. eines alltäglichen Könnens. Wir interessieren uns für die „kleinen“ Strategien und Taktiken, mit denen Menschen im Alltag „performen“. In diesem Sinne verstehen wir uns als Performer:innen und meinen damit das Vorführen alltäglicher Konflikte. Auf der Bühne übersetzen wir gerne Ideologien in eine soziale Situation zwischen Performenden und Publikum. Dabei stellen wir einen Vorgang, eine Geste oder eine Aktion eher demonstrierend aus, mehr als Modell zum Mitmachen, als zur Wiedergabe einer fiktiven Handlung. Das kann die Lehrerin sein, die auf der Bühne dem Publikum Noten gibt oder der Gewerkschafter, der die Menschen im Raum nach Klassen sortiert. Die Situationen und Erfahrungen, die dabei entstehen können, verstehen wir als Impulse zur Selbstverfremdung. In diesem Sinne sind unsere Stücke eher Anleitung zur Probe als Repräsentation eines fertigen “kunstvollen” Handwerks.